Die Albert-Schweitzer-Schule in Münster ist eine städtische Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, die seit 1957 – damals noch unter dem Namen "Overberg-Hilfsschule" – nach den pädagogischen Grundsätzen Maria Montessoris arbeitet. Bis zum Ende der 60er Jahre wurden an der Schule auch geistig behinderte, hörgeschädigte und legasthene Kinder teilweise auch ambulant gefördert.
Zurzeit werden an der Schule, die seit 1993 als Hospitationsstätte für die Montessoridiplomkurse der Deutschen Montessori Gesellschaft und der Montessori Vereinigung zur Verfügung steht, ca. 215 Schülerinnen und Schüler in vierzehn jahrgangsgemischten Klassen mit einem primären Förderbedarf im Bereich Lernen im Alter zwischen sechs und siebzehn Jahren gefördert. Die Schule umfasst die Klassen eins bis zehn, also die Primarstufe und Sekundarstufe I in Nordrhein-Westfalen. Zu erreichende Abschlüsse sind der Abschluss der Förderschule Lernen und der Hauptschulabschluss nach Klasse 9. Die Schule ist offene Ganztagsschule im Primarbereich und bietet ein Betreuungsangebot für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I.
Da die Kinder, die bereits mit Beginn der Schulpflicht in unsere Schule aufgenommen werden, schon in den vorschulischen Einrichtungen massive Förderbedürfnisse gezeigt haben, fördern wir an der Schule Kinder und Jugendliche die nach Montessori der ersten, zweiten und dritten Entwicklungsstufe zuzurechnen sind.
Den Förderbedarf der Schüler begründen Lern- und Entwicklungsstörungen.
Die Zeugnisse beschreiben die Lernentwicklung und den Leistungsstand in den Fächern ebenso wie das Arbeits- und Sozialverhalten (vgl.AO-SF, § 28).
Lernziele werden somit nicht bestimmten Klassenstufen zugeordnet, sondern der individuelle Bedarf des Kindes rückt in den Vordergrund der Betrachtung. Das Kind mit seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen ist der Lehrplan.
Das Schulgesetz des Landes NRW bildet somit im Bereich des Förderschwerpunkts Lernen sehr gute Voraussetzungen für die Umsetzung der Montessoripädagogik in den Schulalltag dieser Schulform.
Nicht verschwiegen werden darf der hohe Anteil von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund an den Förderschulen Lernen. An unsere Schule sind dies ca. 25%, wobei die Gruppe der Kinder von Kriegsflüchtlingen aus dem ehemaligen Jugoslawien hier die weitaus größte Gruppe stellt. Es handelt sich fast ausschließlich um Romafamilien aus dem Kosovo.
Einen großen Stellenwert hat die Berufsvorbereitung an unserer Schule. Der Einsatz von Handwerkern und Schülerfirmen sind fester Bestandteil der Arbeit in den Abschlussklassen.
Mehr Informationen: www.muenster.org/Albert-Schweitzer-Schule