(Nur für schulinterne Zwecke hergestellt, daher keine Ausleihe)
Montessori-Grundschule Bonn-Dottendorf
1989
60 Minuten
Mit langsamen und ruhigen Bildern führt der Film in die Freiarbeit nach Maria Montessori ein und macht auf anschauliche Weise mit den Grundsätzen ihrer Pädagogik vertraut.
Im Mittelpunkt stehen die Schülerinnen und Schüler der dreizügigen Montessori-Grundschule Bonn-Dottendorf. Die freie Wahl ihrer Arbeit sowie das Prinzip der relativen Zeitfreiheit ermöglichen ihnen im Rahmen der Freiarbeit ein konzentriertes, selbsttätiges Lernen in Muße. Das Vollenden selbstgewählter Aufgaben wirkt sich, so die Schulleiterin, günstig auf die gesamte Persönlichkeitesentwicklung der Kinder aus, denn eine innerlich gewollte und selbständig nach individuellem Arbeitstempo durchgeführte Aufgabe stärkt das Vertrauen in die Eigenkräfte. Die "Bilder aus der Freiarbeit" belegen, daß sich die Lehrerin dabei im Hintergrund hält und vorrangig dann aktiv wird, wenn ein Kind Hilfe benötigt.
Aufgrund der Länge des Films können zahlreiche Montessori-Materialien sowie von den Lehrerinnen angefertigte Arbeitsmittel dargeboten werden. Während die Schüler ihrer konzentrierten Arbeit nachgehen, werden die Vorzüge und Lernmöglichkeiten der einzelnen Materialien kommentiert. Vorgestellt werden u.a. Binomischer und Trinomischer Kubus, Wortarten-Symbole, Goldenes Perlenmaterial, Material zu den Geographischen Grundbegriffen, Geographische Puzzle- und Steckkarten, Rechenrahmen, Kurze Ketten, Geologie-Baukasten, Bauernhof sowie Material zur Bruchrechnung.
Es wird deutlich herausgearbeitet, daß die Montessori-Materialien ein Lernen mit allen Sinnen ermöglichen und das Kind durch aktives Handeln und konkretes Begreifen der Dinge zu Erkenntnissen gelangen lassen. Dabei betont der Film mit Nachdruck, daß sich diese Lernprozesse nicht nur im Rahmen von Einzelarbeit vollziehen, sondern daß Schüler oft das Arbeiten mit einem frei gewählten Partner vorziehen.
Der Film gibt durch die Ruhe, die von ihm ausgeht, die Atmosphäre während der Freiarbeit als dem Kernstück der Unterrichtsorganisation im Sinne Montessoris sehr gut wieder und führt auf anschauliche Weise in wesentliche Grundsätze ihrer Pädagogik ein. Er endet mit dem wichtigen Hinweis darauf, daß an der Montessori-Grundschule Bonn-Dottendorf auf die tägliche Freiarbeit stets und selbstverständlich Gemeinschaftsaktivitäten wie gemeinsames Frühstück und klassenunterrichtliche Arbeitsweisen folgen. Somit wird der Fehlannahme entgegengewirkt, der Unterricht an Montessori-Schulen erschöpfe sich im individuellen Arbeiten.
(Michael Klein-Landeck)
Stein, Barbara: Theorie und Praxis der Montessori-Grundschule, Freiburg 1998