Das Kinderhaus (italien. „casa dei bambini“) ist eine vorschulische Einrichtung und steht in Analogie zum Kindergarten. Das Kinderhaus hat in der Montessori-Pädagogik die längste Tradition (seit 1907) und den größten Verbreitungsgrad.
In Kinderhäusern wie grundsätzlich in allen Montessori-Einrichtungen wird der Integration von behinderten Kindern und Jugendlichen eine hohe Bedeutung beigemessen. Die individuellen Lern- und Arbeitswege der Kinder haben sich dafür in besonderer Weise als geeignet erwiesen.
(Auszug aus "Profil der Montessori-Pädagogik und ihrer Einrichtungen", erarbeitet von Prof. Dr. Hans-Dietrich Raapke, Universität Oldenburg und der Fachgruppe "Theorie" der Dozentenkonferenz der deutschen Montessori-Vereinigung e.V., Stand 2003).
Didaktik repräsentiert sich hier inhaltlich im wesentlichen in der "vorbereiteten Umgebung". Die pädagogischen Interventionen konzentrieren sich auf die Einführung in den Gebrauch und den Zweck der einzelnen Materialien und zwar in der Regel für jedes Kind gesondert.
Im Kinderhaus sollen sich die unbewussten, "absorbierten" Eindrücke der frühen Kindheit durch zunehmend selbstständige Aktivitäten der Kinder zum bewussten Arbeiten entwickeln, der Aktionsradius soll sich erweitern können. Hinzu kommt die Eingewöhnung in erweiterte soziale Bezüge in der Gruppe (vgl. Steenberg, Ulrich: Montessori-Pädagogik im Kindergarten, Freiburg 2002).
Kinderhaus und Schule stehen bei Montessori in engem institutionellen Zusammenhang. Im Idealfall (vgl. die achtjährige Basisschool in den Niederlanden) gibt es einen kontinuierlichen Bildungsgang vom 3. bis zum 12. Lebensjahr.